Mühle
Die Mühle am Schmittenbach
Die alte Remiger Mühle am Schmittenbach im Unterdorf ist eine Konstante im Ortsbild von Remigen. Ihre seit dem 18. Jahrhundert oft wechselnden Besitzer sind dank einer Chronik des ehemaligen Obermüllers Jakob Keller (Müller von 1864 bis 1876) aus dem Jahr 1898 dokumentiert.
Der ursprüngliche Bau stammt vermutlich aus dem Jahr 1637, wie die Aufschrift auf dem Scheitelstein des Rundbogentors zum Gewölbekeller zeigt. Der bis heute erhaltene Bau stammt jedoch im Wesentlichen aus dem Jahr 1760. Damals erwarb Samuel Schwarz die Mühle, wurde dessen neuer Müller und erbaute das heutige Wohnhaus. Er verewigte sich am Eingang zum ehemaligen Mühleraum auf dem Rundbogentor mit der Inschrift SA(muel) S(ch)W(arz) mitsamt der Jahreszahl 1760. Der Standort der Remiger Mühle ist keineswegs selbstverständlich, denn die topografischen Verhältnisse sind eher ungünstig. Der von Mönthal herkommende Schmittenbach wies ein sehr geringes Gefälle auf, sodass das Wasser in einen Mühlegraben abgeleitet werden musste, der oberhalb des Bachbettes des Schmittenbachs am Hang der Bözberger Buchhalde verlief. Der längliche Mühleweiher oberhalb der Mühle konnte mit einem Schieber gestaut und bei Bedarf wieder geöffnet werden. Bei Wasserknappheit reichte das Fassungsvermögen des Weihers nur für eine Stunde Betriebszeit.
Als erste nachweisbare Müllerfamilie erwähnt Jakob Kellers Chronik die Familie Wächter. Als diese nach Lauffohr auswanderte, übernahm 1696 Heinrich Hinden den Betrieb. 1750 ging die Mühle an Abraham Riniker über. Zehn Jahre später folgte Samuel Schwarz, welcher die Mühle ausbaute und bis 1784 betrieb und sie dann seiner Tochter Barbara vermachte. Deren Heirat mit Jakob Keller aus Hottwil begründete die Ära der Kellers in der Mühle Remigen. Von 1786 bis 1890 blieb die Mühle im Besitz der Familie Keller, wobei der Besitz ab 1810 jeweils in Teilen vererbt wurde. Dem Besitzer der oberen Wohnung wurde der Titel Obermüller zugewiesen, während der Untermüller die untere Wohnung bewohnte. Samuel Keller, der letzte Müller aus der Familie Keller, musste den Mühlebesitz 1890 mitsamt Garten und 72 Aren Land aus finanziellen Gründen verkaufen. Heinrich Läuchli wurde neuer Müller von Remigen bis zu seinem frühen Tod 1901. Bis zum Verkauf 1936 wurde die Remiger Mühle vom jüngsten Sohn Hermann Läuchli betrieben. Jakob Keller berichtet am Ende seiner Chronik, dass zu Beginn des 19. Jahrhunderts in der Remiger Mühle insgesamt zwei Mahlgänge (die eigentliche Zerkleinerungsmaschine) vorhanden waren, je eine im vorderen und im hinteren Teil der Mühle. Das Mühlewerk, welches Ende des 19. Jahrhunderts noch in Verwendung war, hatte seinen Ursprung 1841. 1846 folgte ein neues Wasserrad, welches 30 Jahre später ersetzt werden musste, da der grosse Mahlbaum gebrochen war. 1865 wurde der erste Zylinder eingebaut. Die Remiger Mühle wurde im 19. Jahrhundert oft repariert und modernisiert, machte aber die technologischen Entwicklungen seit dem Ende des 19. Jahrhundert nicht mehr mit. Die Zeit der Dorfmühlen war spätestens seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts zu Ende. Die traditionelle Mühle mit Wasserrad und Mühlstein konnte mit den aufkommenden industriellen Mühlen nicht mehr konkurrieren. Die Bevölkerung konnte mittlerweile den Bedarf an Mehl im lokalen Kolonialwarenladen decken. Die Remiger Mühle wurde nicht modernisiert oder elektrifiziert, worauf sich der Betrieb nicht mehr lohnte.
Mit der geplanten Güterregulierung ab den 1930er-Jahren verordnete die Gemeinde einen Baustopp, Hermann Läuchli konnte seine geplanten Renovationen also nicht mehr verwirklichen. 1936 gab er die Müllerei auf und verkaufte die Mühle ein Jahr später an die Güterregulierungsgenossenschaft Remigen, die die Mühle im selben Jahr an einen Johann Schweizer verpachtete. Somit endete die fast 200 Jahre währende Periode, in der die Remiger Mühle vom Vater dem Sohn oder der Tochter weitergegeben wurde. 1945 zog Fritz Müller in die Remiger Mühle ein. 1948 erfolgte eine Renovation der Hausfassade. Müller verkaufte die Mühle 1955 bereits wieder und Friedrich Fuhrer-Allenbach zog ein. Nur wenige Jahre später zog es Friedrich Fuhrer wieder in seine Heimat, das Berner Oberland. Dessen Sohn Fritz Fuhrer übernahm die Mühle. In den 1970er-Jahren baute dieser die Scheune aus und erweiterte den Dachstuhl. An die Stelle des Wasserades kam eine Laube. Der unter Kommunalschutz stehende Bau wurde von Fuhrer laufend als Betrieb für Futter und Landwirtschaftsprodukte erweitert. Im Jahr 2000 übernahmen die beiden Söhne Werner und Stephan Fuhrer den Betrieb, den sie bis heute erfolgreich führen. Von 2005 bis 2007 bauten sie die Liegenschaft um. Vom Keller bis zum Dachstuhl wurde alles modernisiert. Heute beliefert Fuhrer die Region mit Futter und Knollengemüsen.
Ehemaliges Industriegebiet

Autogarage Sommer
Die Firma Ruchti hat 1961 die erste Liegenschaft auf der heutigen Parzelle der Garage Sommer erstellt. Diese war mit der Herstellung von Betonelementen zwischen 1961 und 1971 beschäftigt. Ab 1971 bis 1983 hat die Firma Favre Betonwaren AG die Herstellung der Betonelemente übernommen. Nach dreijährigem Leerstand der Liegenschaft hat Ernst Sommer diese übernommen und führt seither seine Autogarage auf diesem Areal.

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Standorttafel

