Geschichte
Geschichtliches in Kürze
Der ursprüngliche Name „Ramingen“ weist wegen der Endung "ingen" auf eine alemannische Ortsgründung hin. Zusammen mit den Dörfern Lauffohr, Stilli, Rüfenach und Villigen, welche heute wie Remigen zur Kirchgemeinde Rein gehören, bildete Remigen vom Frühmittelalter an den „Hof Rein“. Besondere Bedeutung hatte der „Hof Rein“ nicht nur seiner Grösse, sondern auch seiner Lage wegen, führte doch eine uralte Handelsstrasse, die Frankreich mit Süddeutschland verband, durch das Gebiet über den Bözberg.
Während der Herrschaft der christlichen Franken wurde der „Hof Rein“ von einem der Könige dem Kloster Murbach im Elsass geschenkt. Durch diese Schenkung bekam das Kloster Murbach umfassende Hoheitsrechte und beträchtliches Einkommen, da alle Bewohner des Gebietes den „Zehnten“ abzuliefern hatten.
Im 11. Jahrhundert wurde in Remigen eine Kapelle gebaut, die später erweitert und mit einem Turm versehen, zur Kirche wurde.
Als die machtgierigen Habsburger die Schirmvogtei über den „Hof Rein“ in die Hände bekamen, zog eine habsburgische Ritterfamilie ins Dorf, welche im heute noch erhaltenen Zehntenhaus wohnte.
1291 kaufte König Rudolf von Habsburg dem Kloster Murbach den „Hof Rein“ ab, aber bereits 1345 wurde das Gebiet von Königin Agnes wieder einem Kloster verschenkt: dem Frauenkloster Wittichen im Schwarzwald.
1460 eroberten die Berner die Gegend, und nachdem sie 1528 in ihrem Hoheitsgebiet die Reformation eingeführt hatten, wurde Remigen 1544 dem Grafen Hartmann von Hallwil verkauft. Von den Erben kaufte Brugg erst einen Drittel, später einen zweiten Drittel des Gebiets, während der dritte Teil bei Bern blieb. Bis zur Schaffung des Kantons Aargau im Jahr 1803, als die einzelnen Orte des „Hofes Rein“ selbstständige Gemeinden wurden, blieb dies so.
Gestern und Heute
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Remigen ein Bauerndorf, in welchem auch einige Handwerker ihr Auskommen fanden. In der letzten Zeit hat sich eine grosse Veränderung abgespielt. Die Bevölkerung hat sich in den vergangenen vierzig Jahren mehr als verdoppelt. Es existieren nur noch wenige Bauernbetriebe, dafür zahlreiche Gewerbetreibende und zwei grössere Industrieunternehmen. Remigen hat sich zur äusserst beliebten Agglommerations- und Wohngemeinde gemausert. Um den alten, gepflegten Dorfkern haben sich neue Einfamilien- sowie Mehrfamilienhausquartiere entwickelt. Gute Busverbindungen tagsüber vor allem in Richtung Brugg und somit auch gute Zugverbindungen nach Baden, Zürich, Aarau, Basel und Bern ermöglichen die gewünschte Mobilität für höhere Schulen, Arbeitsplätze, Einkaufen usw. Für den täglichen Einkauf stehen im Dorf selber eine Volg-Filiale sowie eine regional bekannte Metzg zur Verfügung. Auch direkt ab Hof werden regionale Köstlichkeiten angeboten. Ein abwechslungsreiches Freizeitangebot besteht dank der verschiedenen Dorfvereine, die ein gutes, aktives Vereinsleben pflegen.
Ortsgeschichte
Zwischen Rebstock, Stundenzeiger und Universum
So heisst der Titel der ersten Ortsgeschichte unserer Gemeinde, welche wir im Rahmen einer Buchvernissage Ende Mai 2023 einweihen durften. Die beiden Historiker, Isabel Schenk und Johannes Wahl, haben die Geschichte von Remigen mit viel Arbeit und Hingabe recherchiert, aufgearbeitet und niedergeschrieben.
Die Ortsgeschichte von Remigen kann bei der Gemeindekanzlei zum Preis von CHF 35 erworben werden. Welche Themen in der ersten Ortsgeschichte von Remigen erfasst sind, können Sie dem Inhaltsverzeichnis entnehmen. Es lohnt sich, die Ortsgeschichte Remigen zu lesen und mehr über die Entstehung unserer Gemeinde zu erfahren.
Auszug aus der Ortsgeschichte (Inhaltsverzeichnis)
Wappen

Das Wappen von Remigen wurde vom Familienwappen des um 1300 erloschenen habsburgischen Dienstmannengeschlechts Herren von Remigen hergeleitet. Es zeigt auf einem roten Schild mit grünem Dreierberg einen steigenden weissen Steinbock. Das Wappen wurde erstmals 1750 als amtliches Siegel verwendet.
Das alte habsburghörige Remiger Rittergeschlecht, Truchsessen der Grafen von Habsburg, hatte wohl den ersten Sitz auf der im 11. Jahrhundert erbauten Rittersburg «Iberg» auf dem Felssporn der Grenze Riniken/Remigen, am Eingang des Italen (Eibental). Die Burg ist um 1200 abgebrannt. Der begonnene Wiederaufbau wurde eingestellt. Es wird angenommen, dass der Rittersfamilie von Remigen noch einige Zeit das Zehntenhaus in Remigen als Wohnsitz diente. Um 1227 zog dann die Remiger Rittersfamilie aus der hiesigen Gegend (Kreis und Hof Rein) weg und siedelte sich im damals neugegründeten habsburgischen Städtchen Bremgarten an. In den Jahren 1261 bis 1284 war dann ein Spross dieses Geschlechtes, Heinrich von Remigen, Abt des damals berühmten Klosters Muri.
Im Jahre 1291 kaufte König Rudolf von Habsburg den Hof Rein und damit natürlich auch Remigen mit all seinen Rechten. Reif dazu machte er den Abt von Murbach dadurch, dass er ihn als Reichsfürst zu kostspieligen militärischen Dienstleistungen heranzog und auf diese Weise in Schulden stürzte. Die Remiger blieben jedoch nicht lange unter habsburgischer Herrschaft. Im Jahre 1345 verschenkte Königin Agnes von Habsburg die Rechte am Hof Rein dem armen Frauenkloster Wittichen im Schwarzwald.
Logo
Das Logo der Gemeinde Remigen zeigt das Gemeindewappen in der Form einer Flagge sowie den Schriftzug «Remigen» auf der linken Seite. Dieser wurde zur Auflockerung mit einem roten Strich ergänzt.
Zeitreise von Remigen
Machen Sie mit den Luftbildern von swisstopo eine faszinierende Reise durch die Zeit und verfolgen Sie die (Luftbild-) Geschichte von Remigen. Das Kartenmaterial ist unter anderem auch direkt bei swisstopo einsehbar.
Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo





